Die Preisgestaltung meiner Bilder
Die Preise meiner Bilder setzen sich ganz bodenständig aus folgenden Komponenten zusammen: Materialaufwand, fachliches Know-How, Motiv-Idee und -Umsetzung, technisch erforderliches Equipment, manuelle Werkzeuge und Zeitaufwand.
Als hauptberufliche Dienstleisterin in einem psychosozialen Berufsfeld und als diplomierte Systemikerin weiß ich um die wichtige Bedeutung des angemessenen Ausgleichs. Und so wie es eine stimmige Honorarsetzung für die Qualität meiner hauptberuflichen Tätigkeit gibt, gibt es die auch für meine kreative, schriftstellerische oder künstlerische Tätigkeit.
Eine preisgestalterische Komponente ist der Wert des Einzelstücks, des echten Handwerks und des Originals. Man kann sich einen Druck von Picasso an die Wand hängen, doch es bleibt trotz aller Schönheit nur ein Druck. Man kann sich ein von der KI generiertes Bild an die Wand tackern, doch es bleibt ein seelenloses Machwerk einer künstlichen Intelligenz, ohne Herzblut, ohne Vision, ohne Menschlichkeit. Mir persönlich ist die Herstellungsgeschichte eines Bildes nie egal. Auch ich habe von Künstler-Kollegen Bilder gekauft, und dabei war mir eines allein wichtig: Was macht das Bild mit mir?! Und ich hoffe, dass auch meine Fans und Käufer, nur Bilder von mir kaufen, die etwas mit ihnen machen – egal was!
Ein anderer Preisfaktor ist Zeit: Oft ist den Betrachtern gar nicht bewusst, wie viele Stunden für ein Bild aufzuwenden sind. Die meisten meiner Bilder benötigen 2-3 Tage zu mindestens 10 Stunden pro Tag. Viele von ihnen benötigten aber aufgrund von Größe und technischem Aufwand oder Schwierigkeitsgrad des Motivs schon auch mal 80 bis 100 Stunden. Nach diesen Kriterien richtet sich schließlich neben Materialaufwand und Equipment-Erfordernis, eben auch die Preisgestaltung.
Anstrengung und Schöpfergeist: Von all dem abgesehen, gibt es auch eine emotionale Komponente darin. Die Bilder die ich male, sind für mich am Ende wie meine Kinder, die ich mit mal mehr und mal weniger „Schmerzen“ in diese Welt gebracht habe. Mein Heilmasseur hat immer gut zu tun, wenn wieder ein Bild fertig geworden ist, und meine Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich zu lösen sind, damit ich wieder fit fürs nächste Bild bin.
Und wie auch mit realen Kindern, die man an einem bestimmten Punkt ins Leben entlassen muss, damit sie sich und ihre Wirkung entfalten können, so muss man als Kunstschaffender seine Babys irgendwann ebenfalls in die Welt entlassen, damit sie tun können, wozu sie von Anfang an bestimmt waren. - Nämlich Menschen glücklich zu machen, zu bewegen, zu erinnern, zu beglücken, zu verzaubern oder sogar anzuleiten.
Es ist aber auch der kreative Akt, den ein kraftvolles, lebendiges oder lustiges Bild benötigt, um in einer bestimmten Zusammensetzung aus Symbolik, Farbgebung, Technik, Material und Inszenierung genau so zu entstehen, dass es an einem bestimmten Punkt sagt: „Ich bin fertig! - So wollte ich aussehen.“
Ob dieser Grundlage ist der Preis eines Bildes wohl für jeden Maler irgendwie auch eine Art Schmerzensgeld um schließlich endgültig loslassen zu können. Doch egal wie hoch der Preis eines Bildes auch sein mag, man wird sich immer wünschen, das es an einen würdigen Platz kommt, gesehen wird, und gut aufgehoben ist.
Danke schon jetzt an all meine Käufer/Innen, dass ihr meine Kinder gut behandelt und mit Euren Blicken und Eurer Aufmerksamkeit pflegt.
Die Liebe die ich in jeden einzelnen Pinselstrich lege, wird sich dir offenbaren - sobald du mit deinem Herzen schaust.